Manche Menschen zählen Schafe vor dem Einschlafen, andere zählen Geld, wieder andere zählen die Knöpfe an ihrer Jacke und noch andere zählen Lebensabschnittsgefährten. Ich zähle Tage. Schlicht und ergreifend Tage.
Days until holiday: 38
Days until 40: 16
Ja, in knapp 2 Wochen werde ich 40. Ich weiß noch, dass ich im letzten Jahr ein ziemliches Problem damit hatte, 39 zu werden. Weil es irgendwie bedrückend auf mich wirkte, das letzte Jahr mit der „3 vorne“ zu erreichen. Wenn ich heute zurückblicke, war das letzte Jahr (vor allem was meine Autorentätigkeiten angeht) mit Abstand das Beste, was mir passieren konnte.
Ein Freund sagte mir damals: „Kossi, es gibt Schlimmeres, als 40 zu werden. Nämlich NIE 40 zu werden!“ Und genau dieser Satz begleitet mich nun seit fast einem Jahr. Und nein, ich habe kein Problem damit, 40 zu werden. Denn ich habe vieles erreicht in meinem Leben. Auch wenn ich in wiederum anderen Lebenssituationen wieder genauso lebe wie vor genau 10 Jahren. Als ich 30 wurde, dachte ich übrigens, die Welt geht für mich unter. Ich hatte die Midlifecrisis einfach schon mal vorgezogen. Und die war soooohoooo extrem, dass für die nächsten runden Geburtstage kein Platz mehr dafür ist 😉
Einer meiner Leser, mit dem ich mich neulich über das Thema „Glück“ austauschte, fragte mich so schön „Sind Sie eigentlich wirklich so glücklich wie es den Anschein hat“? Damit meinte er das, was er hier und auf meiner Homepage von mir liest.
Ich ging in mich und machte mir Gedanken zu dieser Frage. Natürlich machte ich mir auch Gedanken darüber, wie ich bei meinen Lesern ankomme. Anscheinend doch glücklich. Und ich schrieb meine Antwort wie folgt:
„Ob ich der glückliche und zufriedene Mensch bin, den ich auf meiner Homepage gebe? Sagen wir mal so: Stellen Sie sich mein Leben wie einen Kuchen vor. Unterteilt in 8 Tortenstücke. Jedes Stück ist anders. Eines ist mit Erdbeeren verziert, eines mit Schokolade, eines mit Sahne, eines mit Gummibärchen, eines mit Vanilleeis, eines mit Caramelpudding, eines mit ranzig gewordener Milchcreme und eines ist mit Schimmel überzogen.
Was bedeutet, dass zwei Teile meines Kuchens nicht schön sind, beziehungsweise nicht genießbar. Diese beiden Stücke können mich also sicher nicht glücklich machen. Schön sind doch nur die, die auch gut schmecken. Was ich damit sagen will: Dass ich in vielen Teilen meines Lebens mit Sicherheit sehr sehr glücklich bin und einen Teil davon gebe ich eben auch in der Öffentlichkeit preis. Aber auf jeden Fall gibt es auch Stücke in meinem Leben, die schöner sein könnten oder in denen ich eben nicht glücklich und zufrieden bin. Ich kenne keinen Menschen, der wirklich RUNDUM mit ALLEM zufrieden und glücklich ist, was er um sich in seinem Leben mit sich trägt. Ich bin zu 75 % glücklich!“ Und ich glaube, dass das in der heutigen Zeit schon sehr sehr viel ist.
Und je näher mein 40. Geburtstag rückt, desto mehr stelle ich mir die Frage nach dem Glück. Ich denke, ich bin ein sehr positiv eingestellter Mensch, der versucht, selbst negative Dinge in seinem Leben mit Humor zu nehmen. Das gelingt natürlich nicht immer. Aber ich bin kein Mensch, der viel schlechte Laune hat und dies dann seine Mitmenschen auch spüren lässt. Denn: Was können die anderen denn dazu? Und auch wenn mein Leben sicher nicht immer das reine Zuckerschlecken war und es auch jetzt noch nicht immer leicht ist, so habe ich eines nie verloren: Meinen Humor. Der ist nämlich an mir angewachsen wie mein Muttermal direkt unter dem Bauchnabel 😉
An den beiden schlechtgewordenen Stücken meines Lebenskuchens muss ich vielleicht noch arbeiten. Doch manchmal geht das nicht alleine. Manchmal braucht man Hilfe dazu. Vielleicht bekomme ich diese eines Tages. Vielleicht muss der Mensch, der mir dabei helfen kann, erst noch in mein Leben treten. Vielleicht gibt es ihn auch schon, nur sehe ich ihn nicht. Wer weiß das schon?
Was mir auch unheimlich auffällt, ist meine eigene Veränderung in den letzten Jahren. Damit meine ich nicht die paar Falten, die ich mehr habe oder die grauen Haare, die ich alle sechs Wochen überfärbe, sondern vielmehr meine innere Einstellung manchen Dingen gegenüber. Ich denke, ich bin toleranter geworden und vor allem: Ruhiger. Ich kann besser Warten. Ich muss nicht mehr alles jetzt und sofort haben oder machen, sondern ich kann sehr gut der Dinge harren, die da kommen mögen. Witzig ist, dass dies auch meinen Freunden schon aufgefallen ist 😉 Was ich jetzt aber nicht unbedingt negativ ansehe.
Es ist nur interessant, wie sehr man seine Einstellungen oder einige Charakterzüge im Laufe der Jahre ändert, bzw. weiterentwickelt. Ich muss oft schmunzeln, wenn ich junge Leute (und damit meine ich Menschen, die unter 30 sind) in meiner Umgebung sehe oder reden höre. Ich habe in dem Alter über viele viele Dinge genauso gedacht, sehe heute aber vieles anders. Klar, weil ich in den letzten Jahren so meine Erfahrungen gesammelt habe. Ich muss dann immer schmunzeln, wenn ich sehe, wie ungeduldig sie in manchen Dingen sind. Ich zwinge den anderen Menschen dann meine Meinung aber natürlich nicht auf. Sie müssen die Erfahrung schon selber machen, dürfen sich meine aber dennoch gerne anhören.
Will sagen: Ich spüre, dass ich reifer werde und diese Reife finde ich mehr als positiv. Mal schauen, wo sie mich noch hinbringen wird.
Auf jeden Fall laufen die Planungen für den Tag X bereits auf Hochtouren. Ich werde diesmal in einer relativ kleinen Gruppe von 14 lieben Menschen in meinen Geburtstag hineinfeiern. Ich habe es in diesem Jahr so gewählt, dass ich eben NICHT 150 Personen einladen möchte, bei denen man vielleicht bei der Hälfte von ihnen denkt „Och…. also den hätte ich jetzt eigentlich nicht so gern dabei, aber ich muss ihn ja einladen, weil die und die auch kommt.“ Und derjenige denkt vielleicht „Och nee… auf Kossi hab ich ja eigentlich gar keinen Bock… aber ich MUSS ja hin….“ Kennt Ihr sicher alle, oder? 😉
Ich glaube, mit 40 kann man es sich rausnehmen, so zu feiern, wie man es SELBER gerne möchte. Denn ich möchte für MICH feiern und nicht für die anderen. Und genau das möchte ich in diesem Jahr mit meinen Freunden machen. Ich möchte Menschen um mich herum haben, die GERNE bei mir sind und die ich auch GERNE dabei habe.
Ich werde an dem Abend was Feines kochen! Haha… habt Ihr aufgepasst? Wenn ja, dann müßtet Ihr jetzt eigentlich die Augen aufreißen und rufen „KOSSI????? KOCHEN??????? Will die ihre Gäste vergiften?????“
Neee, keine Angst. Ich werde natürlich NICHT kochen! Das macht mein Lieblingskoch für mich, bei dem ich leckeres Essen bestellt habe (NEIN! Es ist KEINE Pizza! hihi). Wir werden in einer gemütlichen Runde sitzen, tolle Musik hören, hoffentlich viel lachen, viel trinken (wahrscheinlich werde ich mal wieder die einzige sein, die keinen Alkohol trinkt, denn ich mag ja keinen) und wir werden dann gemeinsam in meinen Geburtstag hineinfeiern. Da ich in diesem Jahr an einem Sonntag Geburtstag habe, bietet es sich an. Und ich freu mich drauf!
Der Geburtstag selber ist dann meiner Familie gewidmet und dann ist auch schon wieder alles vorbei. Und wenn mich dann jemand fragt, wie alt ich bin, werde ich eine Augenbraue nach oben ziehen und schmunzelnd sagen „Ich bin 40“, mit der Gewißheit, dass mir das mal wieder kein Schwein glauben wird. War so, als ich 20 wurde, war so als ich 30 wurde und wird so sein, wenn ich 40 bin. Nicht etwa, weil ich vielleicht nicht so aussehe, sondern weil ich mich wohl nie so recht meinem Alter entsprechend „benehme“, denn innendrin wird wohl immer die kleine Kossi leben, die einfach nicht erwachsen werden will. Reif werden bedeutet eben nicht gleichzeitig unlustig oder uncool zu sein. Und das? Ist auch gut so!!
In diesem Sinne….. seid doch mal wieder so richtig albern! Singt im Auto, tanzt im Regen, lacht über den unmöglichsten Blödsinn und erfreut Euch des Lebens, auch wenn es manchmal doof und schwierig erscheint. Ihr habt nur das Eine!! Und was ich kann, könnt Ihr auch! Das Leben ist doch manchmal ernst genug 😀
PS: Moni, Chris, Marvin, Julian, Ramona, Naddel, Phil, Ute, Mark, Renate, Antje, Pia, Thomas und Jerry: Ich freu mich auf Euch! 🙂