“Sehn wir uns wieder?”

Es gibt Menschen, die uns eine zeitlang in unserem Leben begleiten. Wir gehen Wege mit ihnen zusammen und irgendwann trennen sich diese Wege wieder. Manchmal absichtlich. Manchmal einfach so, ohne dass man es merkt. Manchmal fällt es uns erst dann auf, wenn wir denjenigen vielleicht durch Zufall irgendwo wiedertreffen. „Hey, DICH habe ich ja lange nicht gesehen!“ Aber man hat ihn vielleicht auch nicht vermisst.

Und dann gibt es Menschen, die eine zeitlang wichtig für uns waren. Und für die wir ebenso wichtig waren. Und dann passieren manchmal vielleicht Unstimmigkeiten, Mißverständnisse, Kleinigkeiten und die Wege trennen sich. Manchmal weinen wir und trauern diesen Menschen hinterher. Manchmal sind wir erleichtert, deren Gesellschaft nicht mehr um uns haben zu müssen. Manchmal trennen sich die Wege auch ganz einfach schleichend. Vielleicht, weil die gemeinsame Zeit einfach vorüber ist.

Manchmal überkreuzen sich die Wege auch erneut. Manchmal nach ein paar Jahren. Manchmal nach Jahrzehnten. Und oft ist es genauso wie es damals war. Manchmal ist es auch anders. Ich denke, es ist der Lauf der Zeit, dass Menschen in unser Leben kommen und wieder gehen. Nur wenige bleiben für immer.

Und dann gibt es noch die Menschen, die wir verlieren und die dennoch immer bei uns sind, weil wir sie in unseren Herzen tragen… und damit meine ich nicht nur die Menschen, die wir durch den Tod verlieren… sondern gerade die, die wir durch das Leben verlieren.

Durch besondere Umstände, die ein Wiedersehen schwer machen. Und diese Menschen fehlen uns. Manchmal. Oft. Fast jeden Tag. Menschen, an die wir tagtäglich denken und die wir vermissen und die wir uns herbeisehnen. Jede Stunde. Jede Minute. Jede Sekunde. Jeden Atemzug. Gedanken, bei denen sich das Herz zusammenzieht, so dass es richtig weh tut. Man möchte es hinausschreien, doch man schweigt. Vielleicht schreit man auch nach innen. Doch niemand hört es.

Und wenn man weiß, dass der andere Mensch irgendwo da draußen genauso denkt und fühlt und vermisst und leidet, dann fragt man sich schon ab und zu

Sehn wir uns wieder? (Silbermond & Xavier Naidoo)

Und noch mehr fragt man sich „Sehen wir uns NIE wieder? Und wenn, warum?“

Das Lied bedeutet mir derzeit sehr viel. Und heute bin ich einfach mal nachdenklich. Und sentimental. Und traurig. Aber auch das gehört zum Leben dazu.

Wenn es in Eurem Leben auch Menschen gibt, denen Ihr genau diese Frage gerne stellen würdet, dann wißt Ihr ja, wie es sich anfühlt….

Meine Lieblingstextstelle:

„Dich zu sehen ist wie Linderung für Folter und Verzicht.
Wie eine lebende Erinnerung bist du hier für mich.

Zu dir lief ich barfuß über Scherben und hab mich nie beschwert.
Denn das ich jetzt hier vor dir steh, war jede Anstrengung wert.

Auch wenn es noch Ewigkeiten dauert, bis wir auseinander gehen
Kann ich es jetzt schon kaum erwarten, dich wieder zu sehen.“

2 Kommentare

    • Nicki on 29. April 2009 at 07:24

    Guten Morgen Andrea!!

    Dein Eintrag ist so passend … er deckt sich absolut mit meiner jetzigen Situation. Aber ich weiß „man sieht sich immer zweimal im Leben“, nur wann das sein wird, weiß ich nicht ….

    LG
    Nicki

    • Petra on 29. April 2009 at 19:18

    Kossi, das hast du sehr schön und treffend beschrieben.

    Und manchmal, nachdem man sich das berühmte zweite Mal im Leben gesehen hat, verpasst man wieder den Moment etwas zu sagen, was man sagen hätte wollen. Und die innere Frage „Sehn wir uns wieder“ läßt einen wieder nicht los. Oft verpasst man die Gelegenheit, ich weiß auch nicht, weshalb man „den Moment“ so oft im Leben verstreichen läßt. So erging es mir schon einige Male.

    LG Petra

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