Buch des Monats August 2008

Gelesen habe ich im letzten Monat diese Bücher:

Anleitung zum Entlieben von Conni Lubek

Muschelstrand von Marie Hermanson

Firmin – Ein Rattenleben von Sam Savage

Zauberküsse von Jana Voosen

Weiberabend von Joanne Fedler

Das Grab im Wald von Harlan Coben

Bis auf ein Buch haben mir auch in diesem Monat wieder alle Bücher supergut gefallen. Dennoch „muss“ ich ja eines auswählen, welches mir ganz besonders gut gefallen hat und so habe ich mich für die Anleitung zum Entlieben von Conni Lubek entschieden. Ich hatte hier im Blog schon mal davon erzählt und der Einfachheit halber kopiere ich jetzt mal meine offizielle Rezension hier rein:

Curd rockt und Lchen bloggt

Eine Internet-Partnerschafts-Vermittlungsagentur zeigt der Ich-Erzählerin „Lchen“ den Mann ihres Lebens an: Ein Kerl, dessen Profil und Suchangaben mit ihren eigenen übereinstimmen. Schlicht und ergreifend gibt sie ihm den Namen „119“, entsprungen aus seiner Profilnummer bei dieser Agentur.Alles könnte so schön sein. Laut Computerprogramm sind sie also nun das vollkommenste Liebespaar aller Zeiten. Wäre da nicht die fatale Situation, dass Lchen sich zwar direkt in 119 verliebt, dieser aber keinerlei Gefühle in diese Richtung für sie hegt. Was ihn letztendlich aber nicht davon abhält, dennoch eine Freundschaft mit Lchen einzugehen, die über die platonische Ebene bis hin zur körperlichen Anziehungskraft hinausgeht. Sehr schön beschreibt Lchen diese Freundschaft mit dem Begriff „Freundschaft Plus“.

Natürlich leidet die Protagonistin unter dieser Beziehung, die nun mittlerweile schon ein paar Jahre ihr (Nicht-)Liebesleben beherrscht. Sie kämpft um seine Zuneigung, verliert sich selber, macht Dinge, die sie im „Normalzustand“ sicher nicht tun würde und immer wieder versucht sie, sich von ihm zu trennen, wenn sie merkt, dass er ihr einfach nicht gut tut.

Ich glaube, dass sich viele Frauen in dieser Geschichte wiedererkennen werden. Wer hat sie nicht schon einmal erlebt, diese unerfüllte Liebe, bei der man denkt „Ach… irgendwann wird er schon merken, wie toll ich bin und dann verliebt er sich in mich!“? Und wie oft haben wir im Nachhinein (wenn die Gefühle eines Tages vielleicht wieder erkaltet sind) gedacht „Wie konnte ich nur so blöd sein?“

In einer urkomischen Art und Weise, die geradezu danach schreit, das Buch NIE aus der Hand zu legen, um es dann in einem Rutsch wegzulesen, schildert die Autorin nun also die vielen Versuche von Lchen, sich von 119 loszueisen. Selbst neue Beziehungen zu anderen Männern sollen ihr dabei helfen. Und dann passieren eigentlich nur Kleinigkeiten, die aber ihren Vorsatz, 119 zu vergessen, ganz schnell ins Wanken geraten lassen.

Ob es die Protagonistin am Ende schafft, sich tatsächlich zu entlieben, werde ich hier natürlich nicht verraten! Dazu müßt Ihr das Buch schon selber lesen!

Dem Rückentext dieses Buches entnahm ich, dass das Werk einem Blog aus dem Internet entsprungen ist. Von daher habe ich es natürlich mit noch ganz anderen Augen gelesen. Nämlich mit denen, die mir sagen, dass diese Story tatsächlich genauso passiert ist und schwuppdiwupp konnte ich mich noch besser in diese Thematik hineinfühlen.

Sehr oft mußte ich lachen über die Ausdrucksweise von Lchen, aber dennoch klang immer auch ein wenig „Wehmut“ aus ihren Gedanken. Denn unerfüllte Liebe ist nie schön und möchte eigentlich entweder erfüllt werden oder aber verschwinden. Diese Hin- und Hergerissenheit hat die Autorin super geschildert! Und auch fühlte man sich als Leser ab und zu angesprochen, wenn Lchen mal wieder dem Charme von 119 erlegen ist und man dachte „Och nöööö….“ blinkte einem der Satz „Sagen Sie nichts!“ entgegen. Der Humor ist klasse und ständig hatte ich das Gefühl, ich wäre Seite an Seite mit ihr durch diese Zeit gegangen.

Sehr klasse fand ich auch „Curd Rock“, der auch auf dem Cover des Buches abgebildet ist. Es handelt sich hier um ein Stofftier, welches Lchen von 119 geschenkt bekommen hat und letztendlich die große Verbindung zwischen den beiden ist. Immer wieder tauchen Fotos von Curd Rock in dem Buch auf, die gerade zu der beschriebenen Situation passen. Er schaut auf ihnen so knuddelig aus, dass ich jetzt unbedingt auch so einen haben möchte!! Jetzt mal ohne Scherz: Ich hätte nicht gedacht, dass man ein Stofftier, welches man lediglich von einem Foto kennt, mal so sehr ins Herz schließen könnte!

Alles in allem hat mir das Debüt von Conni Lubek supergut gefallen und da ich gerne wissen möchte, wie die Story weitergeht, hoffe ich erstens auf ein zweites Buch von ihr und zweitens werde ich mich nun durch ihren kompletten Blog lesen und ihr weiterhin „händchenhaltend“ zur Seite stehen.

Ein absolutes Muss-Buch für Frauen, die lieben oder es zumindet schon mal in ihrem Leben getan haben! Denn „Entlieben“ kann man irgendwie ja (leider) doch immer gebrauchen!!

Ganz frei nach einem meiner eigenen Texte: „Die wahre Kunst der Liebe ist nicht das VER- sondern das ENTlieben“…. denn VERlieben kann sich ja jeder 🙂

Ich denke, damit ist alles gesagt oder? Das Buch ist echt herrlich komisch und ich freue mich schon total auf ein weiteres Buch der Autorin!! Ein Interview mit ihr findet ihr ab heute genau HIER. Zudem ist das Buch auf meinen Vorschlag hin zum „Buch des Monats“ beim Literaturreport und der Seite Rezensenten.de gekürt worden!

Da mir der kleine Curd Rock soooo ans Herz gewachsen ist, möchte ich Euch ein paar Fotos aus seinem Album natürlich nicht vorenthalten! Isser nich herzallerliebst? 😀

P.S.: Wenn jemand weiß, wo man genau so einen Curd Rock herbekommt, dann her mit der Info! Ich habe es schon lange über keinen Mann mehr gesagt, aber in diesem Fall mach ich ne Ausnahme: Ich will ihn haben!! 🙂

3 Kommentare

    • Yvonne R. on 1. September 2008 at 06:43

    Willst Du dem kleinen Joey etwa so schnell fremd gehen? 😉

    • Kossi on 1. September 2008 at 09:04

    Och…. was heißt fremdgehen? Man kann doch ne offene Beziehung führen 😀

    • Yvonne R. on 1. September 2008 at 17:11

    Hihi, Du bist mir eine 😉

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