Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und….

…. der Rest der Bagage 😀

Nein nein, keine Angst. Ich plaudere jetzt nicht aus irgendeinem Nähkästchen, sondern das ist der Buchtitel des Buches von dem ich Euch vor ein paar Tagen erzählt habe. Ich hatte das Buch gewonnen und bei einer Leseraktion mitgemacht.

In nur 2 Nächten hatte ich das Buch durch und ich möchte Euch einfach davon erzählen, weil ich sooooooooooooo begeistert davon bin! Es ist so urkomisch und andererseits auch wahnsinnig interessant.

Der Autor (Frank Jöhricke) (übrigens ein SEHR netter Typ! 😉 ) schreibt in dem Buch sozusagen eine Chronik von 1967 bis 2003. Jedes dieser Jahre hatte ja geschichtliche Höhepunkte (wie z. B. Boris Beckers Wimbledon-Gewinn, den Mauerfall, Michael Jacksons Debüt und und und). Jöricke verbindet also in dem Buch nun diese Ereignisse mit denen in seiner eigenen (natürlich fiktiven) Familie.

Eine Familie wie Du und ich. In einem Reihenhaus wächst er auf, der Protagonist, und zieht quasi Bilanz aus seinem Leben. Was ist in der Welt passiert, während ganz andere Dinge in seiner eigenen Familie passiert sind. Ihr kennt sowas sicher auch oder? Dass man Jahreszahlen eben mit Begebenheiten verbindet.

Frank Jöricke macht das auf eine so witzige, trockene und urkomische Art, dass ich das Buch bereits liebe. Ich mußte sehr oft schmunzeln und teilweise auch echt laut lachen. Der Schreibstil hat mich einfach überzeugt. Erinnert ein wenig an Sven Regener, der auch sehr „trocken“ schreibt, was jetzt natürlich nicht gleichzusetzen ist mit „langweilig“ oder so.

Ich habe hier mal ein paar Beispiele seiner Schreibkunst abgetippt… natürlich kann man sie aus dem Zusammenhang heraus viel besser verstehen. Am Anfang der Kapitel schreibt er immer den direkten Vergleich. Will sagen: Das und das geschah in der Welt und hier in meiner Familie geschah an dem Tag das und das. Beispiel:

„Am Tag, als Neil Armstrong einen großen Schritt für die Menschheit tat, kehrte Onkel Ewalds Familie entnervt aus Rimini zurück.“ (Seite 21)

„Am Tag, als der erste Playboy das erste Mal erschien, lag mein Vater mit Magen-Darm-Grippe danieder.“ (Seite 34)

„Am Tag, als Ayatollah Khomeini persischen Boden betrat, hatte ich meinen ersten Samenerguss.“ (Seite 74)

„Am Tag, als Mathias Rust mit einer einmotorigen Cessna auf dem Roten Platz landete, landete Sieglinde mit hochroten Wangen auf dem Futon ihres Vorgesetzten.“ (Seite 124)

Ach was schreib ich hier….. lest es einfach selbst! Ich bin begeistert und freue mich, dass ich das Buch auf diesem Wege bekommen habe, denn ich weiß nicht, ob ich sonst einfach so drauf aufmerksam geworden wäre.

Ach ja, es gibt natürlich (bei DEM Titel) auch ein paar Sexszenen in dem Buch. Aber jetzt nicht irgendwie pornografisch, sondern eben auch lustig. Herrlich. Für mich gehört Jöricke von nun an zu den „jungen Wilden“ der Jungautoren und ich möchte echt noch mehr von ihm lesen. Leider ist es aber derzeit sein einziges Buch. Deshalb: Kaufen! Bevor es Euch jemand vor der Nase wegschnappt hihi

Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und der Rest der Bagage

Herr Jöricke hat sich übrigens bereit erklärt, Kossis Welt ein Interview zu geben! Wenn Ihr vielleicht demnächst das Buch lest oder vielleicht sogar schon gelesen habt, dann schickt mir wie gewohnt Eure Fragen an kossi@kossis-welt.de! Ich freu mich drauf!!

PS: Das Cover des Buches gefällt mir zudem ausgesprochen gut! Das rundet echt noch den Gesamteindruck dieses Buches ab. Super fröhlich und ins Auge fallend ohne dort ein Fremdkörper zu sein 😉

So schaut es aus:

Und das ist „Der Mann zum Buch“ 😀

Frank Jöricke
Foto: Habib Hakimi

2 Kommentare

  1. Sie machen mich verlegen, Frau Koßmann…
    Danke ! Danke ! Danke !

    • Kossi on 23. Mai 2008 at 16:28

    Ui…. es passiert mir äußerst selten, dass ich einen MANN verlegen mache und deshalb nehme ich das mal als Kompliment auf 😉 Ehre wem Ehre gebührt. Und wenn ich von einer Sache überzeugt bin, dann möchte ich halt, dass es die ganze Welt erfährt. Oder zumindest die Besucher meiner Homepage hihi

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