Gewinnspiel “Die Mittwochsbriefe” – Die Rezensionen

Hier nun die Rezensionen zum Buch Die Mittwochsbriefe von Jason F. Wright der Gewinner:

Katrin Woggon:

„Dies ist unsere Geschichte […]. Teile davon sind schmerzlich, andere sind wunderbar, aber es ist unsere Geschichte, die uns geprägt hat.“ (Seite 280)

Als Malcom, jüngster von drei Geschwistern der Familie Cooper, in Brasilien davon erfährt, dass beide Eltern in derselben Nacht verstorben sind, macht er sich nach zwei Jahren das erste Mal wieder auf den Weg nachhause. Dort angekommen, trifft er nicht nur auf seine Geschwister und einige Verwandte und Freunde seiner Eltern, sondern auch auf Rain, wegen der er vor zwei Jahren geflüchtet war. Während der Vorbereitungen für die Trauerfeierlichkeiten werden im Keller zahlreiche Kisten mit Briefen ihres Vaters Jack an ihre Mutter Laurel gefunden. Die Cooper-Kinder beginnen sie zu sortieren und zu lesen und währenddessen gewinnt jeder von ihnen eine Erkenntnis für sein Leben. Malcolms Erkenntnis jedoch lässt ihn den Boden unter den Füßen verlieren.

Wer würde nicht gern die Eltern nach ihrem Tod durch Stöbern in deren alten Sachen wieder ein Stück lebendig werden lassen? Und was würde sich besser eignen, als Briefe die sogar Dinge enthalten, die außer den Eheleuten niemand wusste? Matt, Samantha und Malcolm sind genau in dieser Situation und rücken dadurch auch innerhalb ihrer Beziehung als Geschwister wieder ein gutes Stück zusammen. Zwar ist der Anlass, zu dem sich alle im „Domus Jefferson“, dem Bed and Breakfast der Verstorbenen, einfinden, kein schöner Anlass, aber er wird doch zur Schnittstelle einiger Erkenntnisse und unerwarteter Weise sogar schöner Ereignisse. Es fällt mir schwer, nicht zu viel über die Briefe und die Geschehnisse zu verraten, aber es handelt sich bei den „Mittwochsbriefen“ wirklich um ein tief bewegendes Buch, dass sich um Liebe, um Glauben, um Vergebung und um den Wert der Familie dreht, ohne dabei abgedroschen oder allzu kitschig zu wirken. Die Erzählweise von Jason Wright ist flüssig und die Auswahl der Briefe könnte nicht abwechslungsreicher sein. Von lustig über nachdenklich, bis hin zu buchstäblich unglaublich für die Geschwister. Auch die Rahmenhandlung, denn die Briefe nehmen eigentlich nicht den Großteil des Buches ein, birgt neben einigen Schmunzlern auch immer wieder Überraschungen und Wendungen.
Obwohl sie verstarben, scheint es als würden die Briefe und die damit verbundenen Folgen, das liebenswerte Ehepaar Cooper wieder lebendig werden lassen. Der Epilog ist ein ganz besonderes Highlight, da er als Brief in einem Umschlag hinten im Buch steckt und die Geschichte toll abrundet.

Fazit: Ein wunderbar bewegendes, gefühlvolles Buch, das mitfiebern, mitfühlen und mitweinen lässt. Ideal um einen Nachmittag bei schlechtem Wetter in der Gesellschaft eines guten Buches zu verbringen!

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Konstanze Weber:

Wie schön ist es doch, wenn ein Mann Gefühle auf Papier bringen kann, die uns Frauen süchtig machen. Süchtig, nach mehr…., mehr von diesen unglaublichen Briefen, die Jack seiner Laurel mit einer bedingslosen Liebe und Disziplin jeden Mittwoch in ihrer Ehe geschrieben hat. Jack und Laurel`s Leben endet zusammen in einer einzigen Nacht. Ihre drei erwachsenen Kinder kommen nach Hause, um ihre Eltern zu beerdigen. Dort finden sie diese unglaublich vielen Briefe von Jack. Keiner der Geschwister wusste je von diesen Briefen. Doch dann enthüllt sich darin ein Geheimnis das alles, alles auf den Kopf stellt. Die Suche nach der Antwort in den Briefen wird zu einer richtigen Sucht. Selbst ich habe mich an diesem Tisch gesehen und hätte am liebsten einen Stapel Briefe genommen und mitgesucht. Nach den einen entscheidenen Brief, der die Antwort auf das „Warum“geben kann.

Dieses Buch hat mich sehr aufgewühlt. Ich weiss selbst das geschriebene Worte, gegenüber gesprochene Worte, auch in der heutigen Zeit, immer noch etwas magisches für viele Menschen haben. Für den der es schreibt, und für den der es liest. Mir ist aufgefallen wie stark ein Mensch sein kann, wenn er glaubt. Der Glaube kann Berge versetzen.

Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich bin froh das es bei mir ist und das ich dieses Ehepaar Jack und Laurel Cooper, sowie ihre Kinder und Freunde kennen lernen durfte.

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Iris Gasper:

Die Mittwochsbriefe von Jason F. Wright ist für mich ein Buch das verzaubert, ein Roman mit wirklichen Gefühlen und Tiefgang.

Der Leser lernt zunächst das sympathische Ehepaar Laurel und Jack Cooper kennen und lieben. Leider muss der Leser dann auch sofort wieder Abschied nehmen, denn in einer Nacht sterben die Eheleute gemeinsam in ihrem Schlafzimmer. Sie sind glücklich und im Tode vereint ihren letzten Weg gegangen.

Nach und nach finden sich Freunde und Bekannte der Familie ein. Alle sind in Trauer vereint. Jeder weiß nur Gutes zu berichten von Jack und Laurel, die scheinbar ihr Leben lang versucht haben für Andere da zu sein. Auch die drei Kinder des Ehepaares treffen sich: Mathew, Malcolm und Samantha. Während der Vorbereitungsphase zu den Trauerfeierlichkeiten finden die Angehörigen im Keller der Bead & Breakfast Pension der Eltern Kisten mit Briefen. Es handelt sich um die Mittwochsbriefe.

Jack Cooper hat seiner Ehefrau Laurel jeden Mittwoch einen Brief geschrieben und die Kinder wussten davon nichts. Mit diesen Briefen treten auch Wahrheiten ans Licht, die bisher nicht oder zumindest nicht jedem bekannt waren. Damit werden auch Fragen aufgeworfen, Fragen ans Leben, Fragen ans Leben der Angehörigen des Ehepaars Cooper aber vor allem Fragen an Malcolm Cooper.

Das Buch und die dahinter stehende Geschichte sind anrührend geschrieben. Schön ist es zu erleben was Nähe und Freundschaft und Liebe unter Menschen bewirken kann. Welche Kräfte freigesetzt werden können, um auch schwierige Situationen des Lebens mit Hilfe von Freunden zu meistern. Das Buch ist für mich ein Beispiel für Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft und wahre Liebe.

Besonders gefallen hat mir die Tatsache, dass das Schreiben der Briefe sich fortsetzt und dass auch ich als Leser am Ende des Buches einen Brief in Händen halten darf. Einfach wunderbar!!

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Nina Mottola:

In einer einzigen Nacht verlieren die drei Cooper-Geschwister beide Elternteile und finden sich im Zuge der Beerdigung seit langer Zeit wieder in ihrem Elternhaus ein: Matthew, der Vorzeigesohn, der verzweifelt versucht, Nachwuchs zu bekommen, Samantha, eine allein erziehende Polizistin mit schauspielerischen Ambitionen, und Malcolm, das schwarze Schaf der Familie, der vor Jahren nach Brasilien geflüchtet war; zum einen, um einem drohenden Gefängnisaufenthalt zu entgehen und zum anderen, um Abstand von seiner Jugendliebe Rain zu gewinnen, die mittlerweile einen neuen Freund hat.
Im Keller der kleinen Pension, die ihre Eltern führten, finden Matthew, Samantha und Malcolm tausende von an die Mutter adressierte Briefe von ihrem Vater – die Mittwochsbriefe.
Anfangs noch zurückhaltend machen die Geschwister sich daran, die Briefe zu sortieren und nach und nach zu lesen. Dabei erfahren sie nicht nur mehr über ihre Eltern und deren fast 40jährige Ehe, sondern stoßen auf ein dramatisches Familiengeheimnis, das bislang Selbstverständliches plötzlich in Frage stellt…

Anders als zu erwarten wäre, spielen die titelgebenden Briefe eine verhältnismäßig geringe Rolle. Zwar offenbaren sie besagtes Familiengeheimnis, ansonsten sind es jedoch mehr oder weniger belanglose, unchronologische Liebesbekundungen, manche rührend schön, andere fast schon kitschig, selbst geschriebene, sehr religiös angehauchte Liedtexte oder Anekdoten, etwa von einem Besuch in Graceland, die Laurel eigentlich selbst auch miterlebt hatte.
Deutlich im Vordergrund steht stattdessen das Verhältnis der Geschwister untereinander, vor allem aber Malcolm, die eigentliche Hauptfigur der Geschichte. Er steht nicht nur mit dem Gesetz in Konflikt und hat immer noch sehr starke Gefühle für Rain, sondern ihn trifft ein Ereignis in der Vergangenheit seiner Eltern auch deutlich heftiger als Matthew und Samantha.

Leider waren sämtliche Auflösungen und Entwicklungen allerdings so vorhersehbar, dass ich an keiner Stelle auch nur ansatzweise überrascht war und auch die Charakterzeichnung wirkte besonders in Bezug auf Jack und Laurel reichlich überzogen. So werden sie nicht nur von ihren Kindern, sondern auch auf diversen Trauerveranstaltungen von sämtlichen Personen, die im Laufe ihres Lebens in irgendeiner Weise mit ihnen zu tun hatten, als perfektes Ehepaar dargestellt, dessen Liebe, Nächstenliebe und vor allem Fähigkeit, zu verzeihen, einfach grenzenlos war. Hierbei wird Laurel wird fast schon als eine Art Heilige dargestellt, was irgendwann einfach zu viel des Guten ist; ebenso wie der sehr stark ausgeprägte Glaube an Gott, der die Geschichte in eine Richtung gehen lässt, der ich persönlich wenig abgewinnen konnte.

Dennoch kann ich nicht behaupten, dass mich das Buch gar nicht berührt hätte. Alleine von der Thematik geht es jemandem, der auch schon den einen oder anderen Verlust zu beklagen hatte, einfach nahe; auch wenn die Cooper-Kinder selbst manchmal etwas ichbezogen und weniger emotional agieren, als es hier und da angebracht wäre.
Alles in allem wirkt die Geschichte aber zu pathetisch, zu unnatürlich und zu überladen, um den hohen Erwartungen, welche die Grundidee weckt, wirklich gerecht zu werden. Darüber kann leider auch der schön verpackte Epilog, der in einem separaten Briefumschlag auf der Innenseite des Buches steckt, nicht hinwegtäuschen.

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Nicole Jeschkowsky:

Die Aufmachung dieses gebundenen Buches ist wunderschön. Die Covergestaltung trifft genau den Inhalt dieses Werkes. Als ich an jene Textstelle kam, wo sich das Cover sozusagen wiederfindet, habe ich unvermittelt das Buch umgedreht, es mir noch einmal angesehen, gelächelt, drüber gestrichen und das Gefühl genossen…

Nach der tollen Rezension von Andrea habe ich mich sehr auf das Lesen dieses Buches gefreut, ich hatte schon gewisse Erwartungen. Diese haben sich voll und ganz erfüllt. Liebesbriefe des Familienvaters an seine geliebte Frau. Briefe, die ein furchtbares Familiengeheimnis bergen. Der Schreibstil ist sehr klar und flüssig, die Wortwahl sehr gefühlvoll. Es geht zwar kaum in die Tiefe, dennoch kann man alle Gefühle und Gedanken der Charaktere nachvollziehen, gar mitfühlen.

„Er“ ist immer wieder mit im Boot, und das finde ich ganz, ganz toll. Ich bin selbst überzeugte Christin und habe es genossen, wie mit „Ihm“ geliebt, gerungen, gekämpft und verziehen wird. Es wirkte auf mich überhaupt nicht kitschig. Die Charaktere, die Briefe sowie das Familiengeheimnis und die Auflösungen können durchaus überzeugen. Die Mittwochsbriefe bieten keine kurzweilige Unterhaltung, sondern Spannung, Gefühl, viel Gefühl und Tränengarantie. Ich verspürte am Ende den Drang einen Brief zu schreiben 🙂 Und tat es auch… Herrlich!

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1 Kommentar

    • Petra on 3. November 2009 at 07:19

    Ich habe das Buch auch schon gelesen und deswegen mit Interesse die Rezensionen gelesen. Am besten hat mir die Rezension von Nina gefallen. Genau so wie Nina, habe ich auch beim Lesen des Buches empfunden. Ich fand die Grundidee des Buches total spannend und musste dann feststellen, dass ich mir gern eine andere Umsetzung der Idee gewünscht hätte.

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