“Mein Tag ist deine Nacht” – Videorezension

Es gibt mal wieder eine neue Videorezension von mir!

Zum Buch Mein Tag ist deine Nacht von Melanie Rose habe ich dieses Video gedreht, welches auch bei LETTRA präsentiert wird:


Und hier meine schriftliche Rezension:

Seelenwanderung

Als Jessica an einem regnerischen Tag mit ihrer Hündin Frankie im Park spazieren geht und dort einen Mann trifft, der sie schier umhaut, wird sie gleichzeitig auch vom Blitz getroffen. Was sich jetzt sehr poetisch und nach einem Märchen anhört, ist leider eine grausame Tatsache, denn der Blitzeinschlag befördert Jessica geradewegs ins Koma und somit ins Krankenhaus.

Doch als sie dort nach ihrem Tiefschlaf aufwacht, stehen fremde Menschen um ihr Bett, die sie nie in ihrem Leben gesehen hat. Diese Menschen aber behaupten, ihre Familie zu sein. Vier Kinder und ein treusorgender Ehemann sind erschüttert, als sie feststellen müssen, dass Lauren, so heißt sie für die Familie, sich nicht an sie erinnern kann. Panik kommt in Jessica auf und sie will sofort zurück in ihren Körper.

Als sie am nächsten Tag in ihrem eigenen Körper wieder aufwacht, ist sie zunächst erleichtert und denkt, sie hätte die Geschichte von Lauren nur geträumt. Doch von nun an wacht sie jedesmal abwechselnd in ihrem eigenen Körper und in dem der anderen Frau auf und lebt so ein Doppelleben, mit dem sie sich nach und nach arrangieren kann und dank ihrer guten Beobachtungsgabe erkennt sie ein System hinter alledem. Doch immer nagt die Frage in ihr, wie es zu diesem Vorfall kommen konnte. Und vor allem: Wie kommt sie jemals wieder aus dieser Situation raus? Wird sie es überhaupt schaffen? Oder wird sie ihr Leben lang in diesen beiden völlig verschiedenen Welten zu Gast sein?

Erschwerend kommt hinzu, dass der Mann, den sie im Park getroffen hat und der sie dann auch ins Krankenhaus bringt, immer mehr Platz in Jessicas Leben einnimmt. Auf der anderen Seite gibt es da aber noch Grant, den Ehemann und Vater von Laurens Kindern. Wie soll sie beide Männer unter einen Hut bekommen und geht das überhaupt? Wohnen zwei Seelen in ihrer Brust oder lebt eine Seele in unterschiedlichen Körpern? Und wird es jemals möglich sein, dass Jessica sich mit diesem ‚Problem‘ an andere Menschen wendet, ohne direkt in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen zu werden?

In einer umwerfend spannenden, interessanten und gefühlvollen Schreibweise fällt es schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Der Leser möchte natürlich wissen, wie so etwas überhaupt möglich ist und vor allem, wie das Buch enden wird. Verraten werde ich dies mit Sicherheit nicht. Nur eines sei gesagt: Gänsehaut ist am Ende keine Kür, sondern Pflicht! Die Autorin schreibt sehr bildhaft, ohne dabei in unwichtige Details abzudriften. Die Zerrissenheit, mit der Jessica lebt, kommt beim Leser so an, dass man selber Mitleid mit der Protagonistin bekommt und sicherlich möchte man nie selber in einer solch scheinbar unlösbaren Situation sein.

Ein Debüt-Roman von Melanie Rose, den es sich zu lesen lohnt. Mit einer schönen Tasse Tee verschiebt dieses Buch sehr schnell dunkle Regenwolken und sicher auch das heftigste Gewitter!

4 Kommentare

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    • Petra on 23. Juli 2009 at 13:21

    Schöne Rezi für ein wunderschönes Buch.:-)
    Ich liebe dieses Buch, weil es erstens den absoluten „Look & Feel-Touch“ hat, und zweitens natürlich die Story sehr gut und spannend gemacht ist. Als „Frauenbuch“ würde ich das nun nicht direkt einstufen, aber das liegt auch daran, dass ich Bücher, sofern sich diese nicht auf ein explizites Frauenthema beziehen *grübel, hm*, nicht so sehe. Mein Mann liest so ziemlich alle Bücher von mir, da fällt mir ein, dieses Buch hat er noch nicht intus.
    Ich freue mich auch schon auf weitere Werke von Melanie Rose, und hoffe, dass der Verlag das Buch auch dann wieder so schön bindet.

    LG Petra

    • Brigitte on 23. Juli 2009 at 20:51

    Tsetsetse, nun tut sie das schon wieder, die Kossi, andere Leute verführen. Muss ich doch tatsächlich morgen in die Stadt und ein Buch kaufen…

    • Kossi on 24. Juli 2009 at 20:53

    Übrigens ist DAS Standbild ja wohl „best ever“ oder? Die Lippen sehen aus wie mit Silikon aufgespritzt à la Chiara Ohoven und mein Blick sieht aus, als hätte ich nen Teller Reis mit Erdbeeren durch die Nase inhaliert hihi… boah… dass man sich das Standbild aber auch nicht aussuchen kann!! Doch, kann man schon, aber die anderen beiden sind auch nicht viel besser 🙂

    • Jessi on 24. Juli 2009 at 21:04

    Ich konnte auch einfach nicht mehr widerstehen. Ich MUSSTE mir nach der Rezension das Buch einfach bestellen und habe es auch heute getan! 🙂

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