Als ich vorhin zwei neue Bücher auf meinen PuB (Papphocker ungelesener Bücher) legte, kam mir genau dieser Satz in den Sinn:
„Guten Tag, ich hätte gern einen Nuller-SuB!“
Okay, mit knapp über 70 ungelesenen Büchern ist mein „Stapel ungelesener Bücher“ eigentlich noch recht mickerig im Gegensatz zu anderen SuBs. Aber ich will sie ja auch alle irgendwann mal lesen. Es gibt viele Leute, die sich die Bücher einfach nur besorgen, um sie sich ins Regal zu stellen, damit diese nicht so leer aussehen. Denen geht es meist nur darum, die Bücher zu „besitzen“. Sie sammeln sie. Aber ich möchte in alle Geschichten eintauchen, denn sie haben ja alle was gemeinsam: Sie wurden irgendwann mal alle von mir ausgesucht.

Doch irgendwie klappt das mit dem SuB-Abbau nicht so recht. Kaum hat man ein oder zwei Bücher vom Stapel weggelesen, flattern ein bis zwei neue ins Haus. Klar könnte man sagen, man verschließt Tür, Schloss und Riegel und lässt sie einfach nicht mehr rein. Aber so einfach ist das nicht. Bei mir zumindest nicht. Wenn mir jemand ein Buch empfiehlt und mir der Inhalt gefällt, dann will ich es lesen! Weil ich Angst habe, dass ich sonst irgendwas verpasse! Ich will mit den „Empfehlern“ über die Bücher reden können, möchte mich von der Geschichte begeistern lassen und in fremde Welten abtauchen.

Doch genau aus diesem Grunde rücken dann Bücher, die schon sehr lange „subben“ immer weiter nach hinten und irgendwann geraten sie vielleicht auf den Friedhof der vergessenen Bücher. Und das ist schade. Und traurig.
Ich wünschte echt, ich hätte einen Nuller-SuB, würde ein Buch zu Ende lesen und mir dann in aller Ruhe überlegen „Mh … was könnte ich denn jetzt mal lesen?“ Wird aber nie passieren. Ich kenne mich 🙂
Buch-Diäten bringen auch nix. Habe ich vor ein paar Jahren mal gemacht. Drei Monate kein einziges Buch gekauft. Nur die Follett-Taschenbücher habe ich nach und nach in Hardcover verwandelt. Aber das war nicht gegen die Spielregeln, denn die Bücher hatte ich ja bereits gelesen, da ging es nur noch um die Optik.
Doch wie nach jeder Diät, machte sich auch hier der Jojo-Effekt breit. Kaum war die Buchdiät offziell beendet, ging kein Weg mehr am Buchladen vorbei. Rein in die Mitte und alle Bücher kaufen, die man drei Monate nur aus der Ferne angeschmachtet hatte. Als wenn es kein Morgen mehr geben würde. Auch nicht Sinn der Sache oder?
Und so werde ich weiter lesen und lesen und lesen und hoffen, dass kein neues Buch meine Wohnung betritt. Und wissen, dass es doch sowieso passieren wird. Ich kann so schlecht nein sagen und biete so gern ein Dach überm Kopf. Allem und fast jedem!
Aber eines Tages … eines Tages wird in unserer Stadt ein Laden aufmachen und in den werde ich gehen und sagen „Guten Tag, ich hätte gerne einen Nuller-SuB“ und die Verkäuferin wird mich freudestrahlend empfangen und sagen „Da sind Sie hier genau richtig! Wir haben gerade welche reinbekommen! Ich hol sie mal schnell aus dem Lager!“
Da bin ich mir ganz ganz sicher 😀
