Gelesen habe ich im Mai folgende Bücher:
Lucy in the Sky
Venus allein zu Haus
Das Papierhaus
Kaltduscher: Ein Männer-WG-Roman
Die souveräne Leserin
Auf die Katz gekommen.
Mängelexemplar
Das Böse in uns
Für immer der Deine
Splitter
Das Richterspiel
Im Mai waren meine Genres ziemlich gemischt. Es waren lustige Bücher dabei, spannende und nachdenklich machende. Wer diesen Blog, mein Leben und meine Leseleidenschaft bis hierher verfolgt hat, wird sich aber bereits denken können, welches Buch es geschafft hat, das Buch des Monats Mai zu werden oder? 😉
Da ich bisher ALLE Bücher von Sebastian Fitzek VERSCHLUNGEN und geliebt habe, habe ich den Splitter nun zum Buch des Monats gekürt. Nein, falsch. Nicht, weil ich alle anderen Bücher von Sebastian auch so toll fand (oder weil ich in seiner Danksagung erwähnt werde hihi), sondern weil ich gerade eben diesen Thriller (wieder mal) spannend, rasant und absolut unvorhersehbar fand/finde!
Es wird in den nächsten Wochen natürlich auch eine Videorezension dazu geben und wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, wird es diesmal etwas ganz Besonderes werden. Lasst Euch einfach überraschen.
Hier meine offizielle Rezension zum Buch:
Auf der Suche nach dem eigenen Leben
Vor sechs Wochen hat Marc Lucas bei einem Autounfall seine schwangere Frau Sandra verloren. Der Splitter in seinem Nacken erinnert ihn jeden Tag an dieses schreckliche Erlebnis, für das er sich selber die Schuld gibt. Eines Tages stößt er auf eine Zeitungsanzeige, in der mit dem Slogan ‚Lernen zu vergessen‘ geworben wird. Nicht ganz sicher, ob er an dem Experiment des Institutes teilnehmen möchte, lässt er sich dort beraten. Doch als er an diesem Tag nach Hause kommt, scheint die Welt um ihn herum eine andere zu sein. Plötzlich passt sein Schlüssel nicht mehr in die Haustür und auch der Name an der Klingel ist nicht seiner. Zutiefst in einen Schockzustand gerät er, als seine schwangere Frau ihm die Tür öffnet.
Auf der Suche nach seinem eigenen Leben, welches es nicht mehr zu geben scheint, irrt Marc durch Berlin. Was ist passiert? Er hatte sich doch lediglich beraten lassen, warum scheinen auf einmal Teile seiner Erinnerung verändert oder gar verschwunden zu sein? Und warum trifft er auf Personen, die ihm helfen wollen und die viele Dinge über ihn wissen, von denen er aber nicht weiß, ob er ihnen vertrauen kann? Und warum geht ein Mann, der sich ‚Marc Lucas‘ nennt ans Telefon, wenn er selber seine eigene Handynummer wählt?
Auch mit seinem 5. Buch hat Sebastian Fitzek es wieder geschafft, sich in mein Thrillerherz zu schreiben. Er besticht durch spannungsgeladene, kurze Kapitel, an deren Ende man oft denkt ‚Ha, ich weiß die Lösung‘, aber wer Fitzek kennt, weiß inzwischen, dass er die Rechnung ohne den Autor gemacht hat, denn immer und immer wieder dreht sich die Geschichte in eine andere Richtung, bis zu einem Showdown, das den Leser am Ende vor allem nachdenklich zurücklässt.
Die Frage, ob man selber eine Pille schlucken würde, die negative Erlebnisse aus seinem Gehirn löschen könnte, stellt man sich nämlich automatisch wenn man das Buch zuschlägt. Für mich selber weiß ich die Antwort: Nein, ich würde es nicht tun. Denn all das, was wir in diesem Leben erleben, macht uns zu dem, was wir heute sind. Würden Teile daraus fehlen, wäre es nicht mehr unser Leben und wahrscheinlich würden wir unser Leben lang, wie Marc Lucas, auf der Suche nach uns selbst sein. Ganz wunderbar umschreibt Fitzek diese Tatsache mit einer Schlussbemerkung, die sich mit Sicherheit in meinem Gehirn festgesetzt hat:
„Ich denke, dass der Mensch die Summe seiner Erinnerungen ist, und wenn es einen Sinn gibt, weshalb wir auf der Welt sind, dann vielleicht den, auf der Reise unseres Lebens so viele davon wie irgend möglich anzuhäufen.“
Chapeau für ein Spannungswerk der Superlative mit sehr gut recherchierten psychologischen Elementen, welches es schafft, so tief ins menschliche Gehirn zu dringen, dass man sicher noch lange davon zehren wird. Und wer die Bücher von Sebastian Fitzek kennt, weiß inzwischen, dass das Ende eines Buches noch lange nicht das Ende einer Geschichte sein muss, denn manchmal geht die Fiktion in der Realität weiter. Vielleicht mit dem ‚Splitter im Kopf‘?
Anmerkung: Auch den angegebenen Link im Buch solltet Ihr unbedingt ausprobieren!
2 Kommentare
Hallo Kossi,
warum war mir nur schon klar, daß Splitter Buch des Monats wird? Vielleicht, weil du so davon geschwärmt hast? 🙂 Ich freue mich schon auf die Videorezension. 😉
Ich habe in diesem Monat auch ein Buch, was mir so gut gefallen hat, daßich es dir und allen Tagebuchlesern ans Herz legen möchte: „Mein wunderbares Leben mit Paul – Eine wahre Geschichte über die Kraft der Liebe und dem Kampf gegen den Krebs“ von Lindsey Hunter. Es geht in diesem Buch um Paul Hunter, einem der besten Snookerspieler der Welt, welcher im Alter von 27 Jahren an Krebs gestorben ist. Es geht in diesem Buch jedoch weniger um den Sport, vielmehr schreibt Lindsey über ihre Beziehung zu Paul – vom Kennenlernen bis zum Tod. Und zwar auf einen sehr einfühlsamme Weise. „Nur die gefühllosesten Herzen wird die Geschichte über die letzten Wochen von Pauls Leben unberührt lassen“ – so der Rückentext von der „Yorkshire Post“. Und diesen Satz kann ich nur unterstreichen. Ein tolles Buch – auch für Menschen, die mit dem Snookersport ansich nichts anfangen können.
Bei Amazon gibt es das buch leider zur Zeit nur auf Englisch, wir haben es im Club gekauft.
LG
Michael
Huhu Micha, von dem Buch habe ich bereits mehrfach (Gutes) gehört und ich denke, ich werde es im nächsten Quartal als Quartalsbuch kaufen. Das sind so Bücher, bei denen ich schon weinen muss, wenn ich nur den Klappentext lese. Ich könnte solche Bücher zwar nicht IMMER lesen, aber zwischendurch brauche ich selbst sowas.
Danke für den Tipp!
Kossi