Ich schrieb ja bereits, dass ein Interview mit den „beiden Annes“ in Arbeit ist. Nun hat sich diese Aufgabe aber direkt von alleine gelöst, denn…. tatatataaaaaaaaaaaaaaaaa:
Das Interview ist bereits fertig und es ist mal was GANZ anderes, als die anderen Interviews von Kossis Welt!
Denn exklusiv für Kossis Welt interviewen die beiden Schwestern sich gegenseitig!
Ich habe den zwei Hübschen gerade schon geschrieben, dass ich super gerne eine dritte Schwester von ihnen wäre. Denn unter einem Dach zu wohnen, sich so gut zu verstehen und dann auch noch zusammen zu schreiben: What a dream!!
Ach ja und hier eine kleine Info an Yvonne: Ich nehme Dein Angebot, mir die DVD´s mit all den Grey´s-Anatomy-Folgen zu leihen, jetzt doch an!! Kann ja nicht angehen, dass soooo viele meiner Freundinnen über diese Serie reden und mich fragen, warum ICH die noch nicht kenne! Jetzt wo ich sie noch von „zwei HerTzen“ empfohlen bekommen habe, möchte ich doch auch mitreden!! 🙂
Hier für Euch also EXCLUSIV das Interview der beiden „Anne-Schwestern“:
Anne 1: Also gut, Schwesterherz. Wir sollen uns gegenseitig interviewen. Womit fangen wir an?
Anne 2: Vielleicht stellen wir uns erst einmal vor?
Anne 1: Okay. Ich bin also Anne 1 und mit 39 Jahren die ältere von uns beiden. Seit 12 Jahren verheiratet, drei Töchter. Ich habe Jura studiert, bevor ich Journalistin wurde und dann angefangen habe, mit dir Romane zu schreiben.
Anne 2: Ich bin 36 Jahre alt, Single, studierte Anglistin und habe ebenfalls als Journalistin gearbeitet. Tja, und dann habe ich dich irgendwann überredet, mit mir zusammen zu schreiben. So nahm das Unheil seinen Lauf …
Anne 1: Och, so schlimm ist es doch nun auch wieder nicht. Macht doch immer viel Spaß, wenn wir gemeinsam an einem neuen Roman sitzen!
Anne 2: Außer, wenn wir uns mal gerade nicht einig sind.
Anne 1: Was aber so gut wie nie vorkommt 🙂
Anne 2: Erinnerst du dich noch daran, wie wir „Glückskekse“ geschrieben haben?
Anne 1: Sicher, da war meine zweite Tochter gerade geboren. Wir haben bei mir im Wohnzimmer gesessen – damals haben wir ja noch nicht in einem Haus gewohnt – und haben uns die Geschichte ausgedacht, während das Baby brav neben uns in seinem Bettchen schlummerte.
Anne 2: Glückskekse haben wir ja noch aus zwei Perspektiven geschrieben.
Anne 1: Richtig. Du warst „Sie“, ich war „Er“.
Anne 2: Ich weiß noch, dass du meintest, ich wäre immer so weich gespült und deshalb solle ich die Frau schreiben.
Anne 1: Bist du ja auch! Bis heute bist du ja meistens für die Romantik zuständig.
Anne 2: Also, ich finde, mittlerweile kann man bei dir auch schon die Geigen im Hintergrund hören, wenn du mal loslegst …
Anne 1: Vielleicht sollten wir mal erklären, wie wir eigentlich zusammen schreiben?
Anne 2: Gut, machen wir das. Wir überlegen uns gemeinsam die Geschichte und schreiben dann ein Exposé von zehn bis fünfzehn Seiten, in dem die Story genau festgelegt ist. Anschließend unterteilen wir den Plot in einzelne Kapitel, von denen dann jede von uns die Hälfte übernimmt.
Anne 1: Du sitzt an deinem Schreibtisch im zweiten Stock, ich an meinem im ersten. Und am Ende eines Arbeitstages schicken wir uns dann gegenseitig zu, was wir geschrieben haben und besprechen alles.
Anne 2: Wir gehen abwechselnd wieder und wieder über den Text und redigieren ihn, damit am Ende auch alles aus „einem Guss“ ist. In „Wunderkerzen“, „Sternschnuppen“ und „Trostpflaster“ haben wir ja nur aus einer Perspektive geschrieben. Am Ende, wenn das Buch fertig ist, kann ich mittlerweile meistens gar nicht mehr sagen, wer von uns beiden was geschrieben hat.
Anne 1: Das geht mir lustigerweise genau so! Manchmal lache ich mich über etwas kaputt und frage mich dann gleichzeitig: Hm, hab das jetzt ich geschrieben? Oder du?
Anne 2: Wir sind offenbar schon sehr symbiotisch …
Anne 1: Das bleibt ja nicht aus, wenn man nicht nur zusammen arbeitet, sondern auch noch miteinander lebt.
Anne 2: Viele Leute haben uns gefragt, warum wir erst jetzt verraten haben, dass Anne Hertz aus zwei Autorinnen besteht.
Anne 1: Bisher war das für uns wie eine Art „Bandname“. Zusammen sind wir eben Anne Hertz, es gibt ja einige Autorenduos, die nur unter einem Namen schreiben. Das Outing haben wir jetzt beschlossen, nachdem immer mehr Leute Interesse an uns als Person hatten und es uns komisch vorkam, immer so zu tun, als wären wir nur eine.
Außerdem ist es auch sehr praktisch, dass wir jetzt zusammen auf Lesungen gehen können. Ich freue mich schon darauf, wenn du bei einer Lesung mal wieder singst! (Das hat Anne 2 nämlich einmal gemacht, bei einer Lesung aus „Sternschnuppen“ im Hamburger „Café Keese“ ist sie einfach zwischendrin auf die Bühne gekommen und hat „Glory of Love“ von Peter Cetera geschmettert. Das Publikum war begeistert und dachte, ich hätte meine eigene Sängerin mitgebracht. Tja, in Zukunft kann sie das dann jetzt ganz offiziell als Anne Hertz machen!)
Anne 2: Leider kommt in „Trostpflaster“ kein Song vor …
Anne 1: Stimmt doch gar nicht: „Last Christmas“ von Wham! ist dabei.
Anne 2: Ohweiohwei … Dann doch lieber eine Zugabe aus „Sternschnuppen“ mit „Glory of Love“!
Anne 1: Zum neuen Roman „Trostpflaster“ – erzähl doch mal, wie wir auf die Idee kamen.
Anne 2: Wir haben einen Artikel in der Zeitung gelesen, dass es mittlerweile Trennungsagenturen gibt. Und die Idee fanden wir so irre, dass wir beschlossen haben, dass unser neuer Roman davon handeln soll.
Anne 1: Ende letzten Jahres sind wir dann für zehn Tage nach Kühlungsborn in ein Hotel gefahren, um den Anfang zu schreiben. So machen wir das immer, wenn ein neuer Roman ansteht, damit wir erst einmal in Ruhe arbeiten können. Immerhin habe ich drei Kinder, da herrscht zu Hause ständig Remmi-Demmi. Zehn Tage lang übernimmt mein Göttergatte dann die Bande, damit ich mit meiner Schwester ins Schreibexil fahren kann.
Anne 2: Kühlungsborn war auch wirklich schön. Vor allem die Abende! 🙂
Anne 1: Du meinst, weil wir uns nach der Arbeit immer drei bis vier Folgen „Grey’s Anatomy“ auf DVD reingezogen haben?
Anne 2: Exakt. Das fand ich wunderbar! Ich könnte eigentlich ständig mit dir ins Schreibexil fahren.
Anne 1: Steht ja bald wieder eins an, wir müssen doch mit Roman Nummer 5 anfangen.
Anne 2: Nach Dänemark, Müritzsee und Kühlungsborn wäre ich allerdings diesmal für einen Ort, an dem es im Winter etwas wärmer ist. Wie wär’s mit den kanarischen Inseln?
Anne 1: Schätze, da werden wir nicht wirklich zum Schreiben kommen, sondern den ganzen Tag in der Sonne liegen.
Anne 2: Stimmt, das wäre auch blöd. Sag mal, was macht dir an unserer gemeinsamen Arbeit eigentlich am meisten Spaß?
Anne 1: Der Tag, an dem das erste druckfertige Exemplar eines neuen Romans bei uns im Briefkasten liegt 😉 Und wenn wir uns zusammen die Geschichte ausdenken und miteinander brainstormen, das macht mir auch immer total viel Spaß. Vor allem, wenn wir beide die gleiche Idee haben und einfach immer wieder merken, dass wir eben Schwestern sind.
Anne 2: Ich finde es auch toll, dass ich den schönsten Beruf der Welt mit meiner Schwester – und mit meiner besten Freundin – teilen kann.
Anne 1: Das ist aber lieb von dir. Küsschen! Allerdings werde ich dich daran erinnern, wenn wir uns mal wieder in der Wolle haben, weil du eine andere Meinung hast als ich.
Anne 2: Das gehört zum kreativen Prozess ja wohl dazu, dass man sich auch mal aneinander reibt.
Anne 1: Ich sag nur: Fallhöhe!
Anne 2: Ich weiß, das Wort kannst du nicht mehr hören, weil ich es so oft benutze.
Anne 1: Nee, das stimmt so nicht. Ich muss dich nur hin und wieder zurück auf den Teppich holen, wenn du dich gerade mal wieder für den Dramaturgie-Papst hältst und alles besser weißt.
Anne 2: Schmoll! Das mach ich doch gar nicht mehr.
Anne 1: Na ja, du hast dich ein wenig gebessert 🙂 Und ich hab dich auch lieb.
Anne 2: Dann sind wir uns ja einig!
Anne 1: Und was machen wir jetzt?
Anne 2: Ich finde, wir gucken gleich mal eine Folge „Grey’s Anatomy“.
Anne 1: Klasse Idee!










