Inzwischen haben mich zwei Gewinnerrezensionen des Buches Hexendreimaldrei von Claudia Toman erreicht, die ich Euch gerne zeigen möchte:
Marga Grabosch:
Folgendes Szenario sei auszumalen: man, in dem Fall weiblich, steuert unaufhaltsam auf die Dreißig zu, fristet ein Singledasein mehr schlecht als recht als Selbständige in Literaturkreisen, und freut sich allabendlich auf den filidaeischen Vierbeiner zuhause. Doch eines Tages läuft er einem über den Weg bzw. sitzt am Klavier und begleitet eine Lesung musikalisch: der Nonplusultra-Traumann. So geschehen vor kurzem in Wien im Café Poesie bei unserer Protagonistin Olivia, die sich auf Anhieb in den charmanten Klaviervirtuosen verliebt. Wäre da nicht der allseits in Frauenkreisen bekannte Spruch „Männer sind wie Klos. Entweder besetzt oder…“.
Denn auf dem Klo einer Gemeindekirche beginnt der Roman, wohin sich Olivia geflüchtet hat, um die Trauungszeremonie ihres Traummannes nicht miterleben zu müssen. Eine Streichholzschachtel auf dem stillen Örtchen führt sie in Versuchung und sie zündelt eins an, was automatisch das Wunschwellenprinzip zum Einsatz bringt und eine männliche Fee (hihi), ein so genannter Feerich, erscheint, um ihr einen Wunsch zu erfüllen. Aus Trotz und Enttäuschung über den Traummann und wenn es eben kein Märchenprinz sein kann, dann soll es eben ein Froschkönig werden…abrakadabra…leider erscheint diese Lösung eher suboptimal, denn so richtig vorstellen konnte Olivia sich nicht, dass ihr Wunsch auch funktioniert und der Froschkönig möchte auch nicht für den Rest seines Lebens in der Amphibienhaut stecken. Eine Rückverwandlung ist nur mit Hilfe eines dubiosen Hexenclans in London wohl möglich – und da beginnt erst richtig der Ärger.
Claudia Toman schreibt frisch, frech und erheiternd. Bringt ihre persönlichen Erfahrungen aus den Literaturkreisen mit in die Geschichte hinein und zeigt uns ihr persönliches London und offenbart ihre große Verehrung vor Shakespeare (ja, dieser Mann ist im Roman auch mit im Spiel). Ein amüsanter Frauenroman, der rasant erzählt und nahezu bezaubert.
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Sandra von Dahlen:
Schon das Cover mit den bunten floralen Elementen spricht mich als Mädchen (altes Mädchen) direkt an, so dass ich schon im Buchladen mit kribbelnden Fingern über den Einband streiche und neugierig den Klappentext untersuche. Die Protagonistin Olivia bekommt von einer –zugegeben etwas aus der Art geschlagenen- Fee einen Wunsch gewährt. Und dieses egoistische Weibsbild hat nichts Besseres zu tun, als ihre verschmähte Liebe in einen Frosch verwünschen zu lassen. Also bitte, das ist mehr als dämlich! Hab ich mir mal so gedacht. Aber als Tage später das gewonnene Exemplar in meinen Händen lag, mit einem wirklich witzigen Lesezeichen darin, und ich in die Geschichte eintauchte, konnte ich Olivias Beweggründe nachvollziehen. Sie verknallt sich Hals über Kopf in einen schnittigen Barpianisten und ist die ersten Wochen in dem Glauben, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht. Bis ihr der charmante Kerl unterbreitet, dass er heiraten werde. Allerdings eine andere. Natürlich ist sie als Freundin zur Hochzeit geladen (kann auch nur nem Mann einfallen) und auf eben selbiger begegnet ihr auf der Kirchentoilette eine „Zauberhafte“-Fee und alles beginnt. Als ihr der Bräutigam in Gestalt des Frosches dann tatsächlich unter einem Busch gegenübersitzt, kommt Sie zur Besinnung und möchte umgehend den Wunsch rückgängig machen. Natürlich geht das nicht so einfach, sonst wäre hier ja schon Ende der Geschichte. Nein, Olivia muss mit ihrem Prinzen eine wahre Odyssee überstehen, in deren Verlauf der Frosch sogar –sagen wir mal- entführt wird. Um ihn zu finden und das Geschehene Rückgängig machen zu können muss sie irre Rätsel und magische Aufgaben lösen.
Ein modernes Märchen für moderne Mädchen (und Jungs – der Gleichberechtigung zu Liebe). Ich als Leserin aus Leidenschaft habe mich in dieser Geschichte besonders wohl gefühlt, denn die Literatur und deren große Meister (hier William Shakespeare himself) begleiten Olivias Abenteuer. Ein Abenteuer aus Magie, Hexerei und vor allem LIEBE…
Die Ausdrucksweise von Claudia Toman hat bei mir absolut ins Schwarze getroffen. Ihr erfrischend unkomplizierter Stil hat mir viele heitere Momente bereitet. Ich möchte eine Passage, die mir besonders gut gefallen hat kurz wiedergeben:
—-Der Pianist reichte mir eine Handvoll Geldscheine, gespickt mit Münzen.
„Die Hälfte der Einnahmen. Ich hoffe, Sie trauen mir.“
„Da sind Scheine dabei, sind Sie sicher, dass Sie sich nicht zu Ihrem Nachteil verrechnet haben?“
Er lachte, ein Lachen, das verblüffend nach einem kleinen Jungen klang, der die Stimme eines erwachsenen Mannes ausprobierte und bei dem mir das Herz ganz kurz in die Bauchhöhle rutschte, wo es sich konsterniert umsah. …“— Ist das nicht zum kichern? Also ich finde schon. Alleine dieser Satz hätte mich das Buch kaufen lassen. Aber zum Glück hatte ich Glück. Oder eine liebe Fee?…Wer weiß…
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Ines Kühnemann:
Kennst du das Wunschwellenprinzip? Im Roman von Claudia Toman „ Hexendreimaldrei“ wird es erklärt und zwar Olivia, der Hauptprotagonistin im Roman, von einer männlichen Fee im rosaroten Tütü. Der Feerich erscheint Olivia auf einer Kirchentoilette. Sie hat einen Wunsch frei und was wünscht sie sich: Ihr Märchenprinz, der gerade eine Andere heiratet, soll ein Frosch werden. Der Wunsch geschehe. Aber was ist wenn man nicht will, dass der Frosch ein Frosch bleibt sondern wieder zum Prinzen wird? Olivia jedenfalls bereut ihren Wunsch. Aber der Feerich kann ihr den Wunsch nicht rückgängig machen. Dafür muss sie sich an die Hexenvereinigung in London wenden und sie hat nur 48 Stunden Zeit. Es wäre allerdings zu schön wenn dies so einfach wäre. Olivia reist mit Frosch von Wien nach London und damit beginnt die Odyssee. Dort begegnet sie Hexen, Shakespeare, einer sprechenden Katze und und und. Gelingt es Olivia das aus dem Frosch wieder ihr Märchenprinz wird?
Hexendreimaldrei ist Claudia Toman Erstlingswerk und, wie ich finde, ist es ihr sehr gut gelungen. Ihr Schreibstil ist witzig, klar und einfach so, dass sich das Buch schnell und flüssig lesen lässt. Gefallen hat mir auch das Claudia Toman von Kapitel zu Kapitel von der Gegenwart in die Vergangenheit wechselt. So erzählt sie zum einen was Olivia gerade erlebt und dann wieder wie sie ihren Märchenprinzen kennen gelernt hat. Besonders ansprechend finde ich das Cover. Es lädt förmlich zum Lesen ein.
Hm, aber in welches Genre steckt man diesen Roman? Ist es ein modernes Märchen, ein Frauenroman oder sogar Fantasy? Ich denke es ist von jedem etwas dabei und auf jeden Fall eine wunderschöne Erzählung. Die Mischung macht ´s und die Liebe kommt hier auch nicht zu kurz.
Einzig das Ende hat mir nicht so recht gefallen, aber das sieht vielleicht jeder anders. Mehr möchte ich hier nicht verraten. Trotzdem ist der Roman sehr zu empfehlen. Ich freue mich schon auf Claudia Toman zweiten Roman. Der hoffentlich bald erscheint. Vielen Dank auch noch mal für das Buch und den Siegelring der übrigens im Buch auch eine Rolle spielt.









