Buch des Monats August 2009

Gelesen habe ich im August folgende Bücher:

Der Kruzifix-Killer von Chris Carter

Flammenbrut von Simon Beckett

Rattentanz von Michael Tietz

Neunzehn Minuten von Jodi Picoult

Und mein persönliches Buch des Monats ist:

Neunzehn Minuten

Dieses Buch hat mich so dermaßen mitgenommen, dass ich noch jetzt sehr oft an das Geschehen denke. Ein tolles Buch, welches leider viel zu real ist.

Hier meine Rezension:

Erschütternd

Nachdem ich dieses Buch zu Ende gelesen habe, habe ich mich ruhig hingesetzt und 19 Minuten auf meine Wanduhr geschaut. Ich ließ das Buch, die Handlung, die Personen, gepaart mit den realen Schlagzeilen in den Zeitungen und Nachrichten der letzten Jahre im Bezug auf Amokläufe an Schulen, revue passieren und kämpfte mit den Tränen. Schon lange hat mich ein Buch nicht mehr so dermaßen mitgenommen, dass ich in der darauffolgenden Nacht sogar davon träumte.

Jodi Picoult erzählt uns die fiktive Story rund um den siebzehnjährigen Peter Houghton, der am 6. März 2007 durch einen Amoklauf an seiner Schule mehrere Menschen tötet und verletzt. Die Geschichte beginnt mit dem Tage der Tat und wechselt dann mit Erzählungen aus der Vergangenheit und der Zeit nach der Tat ab.

Sieht es Anfangs noch so aus, als würde ein Junge aus schier unvorstellbaren Gründen diese Tat begehen, so taucht man beim Lesen in sein Leben ein und muss erkennen, dass dieses nicht immer das reine Zuckerschlecken war. Man lernt die Menschen, mit denen er zu tun hatte, näher kennen. Seine Freunde und die, die das Wort Freundschaft nicht mal kennen. Seine Eltern, seine Lehrer… sie alle machten das Leben von Peter aus.

Man erkennt die teilweise verwobenen Zusammenhänge und ab und zu keimt Mitleid für den Täter auf, so sehr man sich eigentlich auch dagegen wehrt, denn das Leid der Familien, die ihre Kinder und Angehörigen verloren haben, verbietet es dem Leser, Sympathie für den Täter zu entwickeln. Das Psychogramm von Peter scheint, im Bezug auf das, was er selber erlebt hat, schlüssig und dennoch so unvorstellbar.

Jodi Picoult hat in einer sehr sehr emotionalen und detaillierten Art und Weise versucht, dem Leser die Zusammenhänge, die zu so einer Tat führen KÖNNEN, näher zu bringen und sie hat dies mit Leichtigkeit geschafft. Obwohl die Thematik an sich alles andere als leicht ist und das Thema doch sehr sensibel behandelt wurde.

Ich mußte das Buch ein paar mal aus der Hand legen, weil ich Angst hatte, weiterzulesen. Doch auf der anderen Seite war da die Neugier nach der Antwort auf die Frage nach dem WARUM. Und immer wieder speisten sich die Bilder der echten Amokläufe an den Schulen in mein Gehirn und so verschwomm irgendwann die Fiktion mit der Realität. Aus diesem Grunde schloss ich das Buch am Ende mit einem unguten Gefühl im Magen. Ich fühle mich betroffen. Ich bin erschüttert. Ich bin ergriffen.

Für mich war dies das zweite Buch der Autorin (nach „Das Leben meiner Schwester“) und ich denke, dass es das beste Buch ist, welches sie bisher geschrieben hat. Die Fülle von Informationen und sehr gut recherchierten Ereignissen und psychologischen Hintergründen machen dieses Buch zu einem Gesamtwerk und es wäre wünschenswert, wenn es fiktiv bleiben würde. Doch die Realität zeigt leider ein anderes Gesicht.

Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven.

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1 Kommentar

    • keyko73 on 1. September 2009 at 12:25

    Ohhhhh fein, dass dir dieses Buch auch so gut gefallen hat. Ich hatte es auch gelesen (J.P. gehört zu meinen Lieblings-Schriftstellerinnen) und ich war emotional total berührt. Da ich selber einen Sohn im Schulalter habe, nahm mich die Story enorm mit.

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