Ein Spruch, den man 1000 mal gehört hat im Leben und der erst dann wirklich Bedeutung findet, wenn man nach einer kleinen Auszeit zurück ins Leben krabbelt.
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Euch bedanken für die Kommentare in meinem Posting von letzter Woche, für eure E-Mails und Postkarten, die mich erreichten und einfach dafür, dass ihr an mich denkt.
Ich habe eine der schlimmsten und schlaflosesten Wochen für mich hinter mich gebracht und sie war letzten Endes ja „nur“ der Abschluss einer 4 Jahre anhaltenden Sorge und … nun ja … das Leben geht weiter … zwar anders, aber es geht. Mir geht es auch den Umständen entsprechend „gut“. Ich bin zwar traurig und das wird natürlich auch so schnell nicht vergehen, aber ich habe in dieser einen Woche so viel dazu gelernt. Vor allem, dass nun die Angst weg ist und dass ich innerlich viel ruhiger bin, als vor allem in den letzten 2 Monaten, in denen das Ende schon abzusehen war. Diese Angst, die man tagtäglich hat ist furchtbar … diese Angst vor „dem Tag“ und wenn „dieser Tag“ dann eintritt, ist genau diese Angst davor einfach weg. In dem Moment besiegt die Angst sich einfach selber, weil man selbst gar nichts dafür tut. Sie wird einem genommen und verwandelt sich in Traurigkeit. Aber auch in Dankbarkeit und einem warmen Gefühl von Liebe.
Ich habe in der letzten Woche so viele wirklich tolle Gespräche mit den verschiedensten Menschen geführt. Ich habe viele Sichtweisen kennengelernt und vor allem habe ich mich selber ein Stück weit besser kennengelernt. Ich glaube, dass all das, was man im Leben so erlebt, einen eben immer weiterbringt. Vielleicht ist DAS der Sinn des Lebens. Dass man dazulernt. Dass man sich weiterentwickelt. Dass man einfach lebt. Denn der Tod wird dich sowieso erreichen. Irgendwann. Wir können unser Leben lang vor Dingen weglaufen, feige sein, Ausreden finden, ignorieren … doch sterben müssen wir trotzdem irgendwann. Das haben wir alle gemeinsam.
Ich könnte gerade eine Million Gedanken hier niederschreiben, aber das möchte ich jetzt nicht, denn ich denke, es würde den Rahmen meines Blogs sprengen. Vielmehr habe ich all diese Gedanken und vor allem auch Gefühle in mir. Moni ist mir seit einer Woche näher als sie es je zuvor im Leben war. Beziehungsweise spüre ich sie jetzt viel näher. Weil sie eben nicht mehr körperlich anwesend ist, sondern ganz tief in meinem Herzen. Und zwar NUR noch da. Es sind die schönen Erinnerungen, die mich gerade sehr tragen. Ich kann lächeln, wenn ich an sie denke, ich fühle ein warmes Gefühl im Bauch, ich höre ihre Stimme bei einigen Dingen, die ich mache und ich bin ihr einfach nah. Und natürlich schummelt sich das ein oder andere Tränchen in diese Gedanken. Das ist ja auch normal.
Ich habe mir vorgenommen, ganz viele Dinge noch in meinem Leben zu machen, die ich dann wirklich AUCH für sie tun werde. Dinge, von denen ich weiß, dass sie stolz auf mich wäre, wenn sie es miterlebt hätte. Vielleicht werde ich auch Träume verwirklichen, zu denen sie selber es nicht mehr geschafft hat. Und das mach ich dann für sie. Denn irgendwie wird sie ja fortan sowieso immer bei mir sein. Als guter Engel, der mir vielleicht ab und zu Mut macht. Der meine innere Stimme ein wenig bestärkt und mir mehr Mut gibt für Dinge, die ich mir nicht zutraue. Denn was kann schon passieren, außer dass man stirbt? Moni ist dahin vorausgegangen, wo wir alle irgendwann mal sein werden. Wäre es so schlimm dort, würden alle toten Lebewesen doch wiederkommen, oder? 😉
Gerade im letzten Jahr habe ich ja schon gesehen, zu was ein Mensch überhaupt fähig ist und ich glaube deshalb ganz fest daran, dass ich auch Kraft aus dieser ganzen Sache schöpfen werde. Dass mich diese Erfahrung einfach für mein Leben stärken wird und vor allem für das, was noch so kommen wird. Allein durch ihre Krebskrankheit habe ich ja in den letzten Jahren schon gelernt, keinerlei Berührungsängste mehr mit diesem Thema und anderen Betroffenen zu haben. Noch vor 4 Jahren war das Aussprechen des Wortes „Chemotherapie“ im Beisein eines krebskranken Menschen der absolute Horror für mich. Im Laufe der Jahre wanderte dieses Wort in meinen täglichen Sprachgebrauch und in der Zwischenzeit sind auch andere mir nahestehende Menschen an dieser Krankheit erkrankt und ich konnte ganz anders damit umgehen.
Die letzte Woche brauchte ich einfach für Moni und mich und da war das ganze Internetgedönse irgendwie so nebensächlich für mich. Ich brauchte diese Zeit für Gespräche zwischen ihr und mir. Ich kann es eigentlich gar nicht recht beschreiben, weil ich nie zuvor etwas Ähnliches erlebt habe.
Aber jetzt tritt sie mir in den Hintern und sagt, ich soll weitermachen 😉 Weil ich lebe. Weil ihre Familie lebt. Weil das Leben eben einfach weitergeht und weil ich jeden Tag so gut wie möglich nutzen soll …
Und deshalb beende ich dieses Posting jetzt auch noch mit was Schönem für euch! Denn natürlich steht noch die Auslosung des Barreau-Gewinnspiels aus und ich habe gerade eben die Gewinner ermittelt, die mir hoffentlich verzeihen werden, dass alles nun ein wenig länger gedauert hat als geplant. Die Bücher und Hörbücher machen sich in der kommenden Woche auf den Weg zu euch.
Diese 10 Personen dürfen sich darüber freuen:
Annika Steiner
Sandra Steiner
Dagmar Knaup
Grit Böttcher
Tanja Hilger
Antje Montenbruck
Alexandra Esser
Denise Jeske
Monika Günther
Nadine Derichs
Ich verrate an dieser Stelle (wie immer) nicht, ob ihr das Hörbuch oder das Buch bekommt. Lasst euch einfach überraschen 😉

















